Andalucia

30.11. - 14.12.2014 



Reise in Bildern - Voyage en images


Momentaufnahmen - Petites histoires

1.12.2014

Der Nebel lichtet sich, ein strahlend blauer Himmel über Aroche, einer kleinen ganz in Weiss auf mehrere Hügel gebauten spanischen Stadt. Ganz oben thront die Festung, Zeichen der arabischen und portugiesischen Vergangenheit sind noch sichtbar. Wir treten ein in die engen Gassen und sehen augenblicklich, dass Ursul hier nichts zu suchen hat. Unser Morgenspaziergang führt uns an mit Besen, Fegbürsten und Zuber bewaffneten Frauen vorbei. Jede putzt ihren Teil des Fusssteiges vor ihrem Eingang gründlich. Einzelne nutzen diese Gelegenheit, um einen Schwatz mit der Nachbarin gegenüber zu halten. Wäsche wird in den Gassen, auf den Dachterassen und auch den Fassaden entlang zum Trocknen aufgehängt. Hunde, Katzen, Kaninchen und Vögel in Käfigen begegnen wir ebenfalls. Hier und dort erhaschen wir einen Blick des Innenlebens dieser Häuser. Hübsch gekachelte Eingänge, gerahmte Fotos von Familienmitgliedern auf kleinen Tischen, alte Sessel zum Empfang möglicher Besucher hingestellt, Pflanzen, die im Halbdunkeln wachsen. Fast jede Gasse hat ihr eigenes Pflasterdesign. Hübsch und ordentlich sieht es aus. Rollstoren werden über die kleinen Balkone gehängt. Tagsüber scheinen sie die Sonne in Schach zu halten und nachts die neugierigen Nachbarsblicke. Je näher wir dem Zentrum kommen, je mehr Menschen sind unterwegs. Sie kaufen im kleinen Gemeindemarkt ein, schwatzen eine Runde, manche trinken einen Kaffee in einer der vielen Bars. In einer kleinen Gasse scheinen sie sich jedoch ganz besonders gerne zu versammeln. Die Policia municipal ist auch anwesend und marschiert geschäftig durch die Ansammlung von Menschen. Weiter oben ist die Gasse gesperrt und ein Durchkommen nicht möglich. Es fällt uns auf, dass einige der Dorfbewohner besorgt zum Glockenturm der Kirche schauen. Wir sehen nun, dass eine der Glocken gerade mit Hilfe von starken Seilen abgehängt und auf den Turmboden gestellt wird. Dieses Geschehen hat sogar einen Artikel samt Foto in der Lokalzeitung verdient. Für eine der Glocken von Aroche ist eine Totalrevision angesagt. Wir verlassen kurz darauf das Geschehen und machen uns weiter auf die Suche nach einem Weg für Ursul.


7.12.2014

Ein rot-orange-gelbes Band erscheint am noch schwarz-blauen Horizont. Die Intensität und die Zusammensetzung der warmen Töne wechseln von Minute zu Minute. Der Streifen dehnt sich in seiner Länge aus. Bald wird der feine Dunst auf dem Fluss sichtbar und das Wasser schimmert zart rosa. Es scheint, als würden, durch die Ausdehnung des Streifens, die Farben am Horizont sanft verwischt, um schliesslich einen rosa Kreis zu bilden. Mitten in diesem Kreis sitzen wir und frühstücken. Über unseren Köpfen ziehen, einzeln, in Paaren oder in kleinen Gruppen, Möwen, Kormorane, Ibise, Störche und Reiher vorbei. Es herrscht reger Flugverkehr. Ein Plutsch im Fluss. Auch die Fische scheinen aktiv zu werden und einen ersten wärmenden Sonnenstrahl erhaschen zu wollen. Plötzlich taucht eine schwarze Wolke am nun klar blauen Himmel auf. Hunderte von Vögeln machen ihren gemeinsamen Morgenausflug, um sich kurz darauf in einem eben gepflügten Reisfeld niederzulassen. Der Motor des Pfluges brummt stetig im Hintergrund. Und dann tritt sie, die Sonne, majestätisch in Rotgold gekleidet hinter den fernen Hügeln hervor und umhüllt die Welt mit ihrem warmen Lichtermantel. Die Vögel lassen sich nieder und es wird für einen Moment lang ganz still, als würden alle Wesen innehalten, um sich vor dem Stern aller Sterne in Dankbarkeit zu verneigen.


Une bande rouge-orange apparaît à l'horizon encore noir. L'intensité et la composition des tons chauds changent de minute en minute. La bande s'agrandit . Une brume blanche devient visible sur le fleuve coloré en rose. Un peintre invisible élargit la bande à l'horizon avec une brosse fine en mélangeant de plus en plus de blanc dans sa couleur rouge. Un cercle rose est ainsi créé. Au centre de celui-ci, nous prenons notre petit-déjeuner. Les mouettes, les cormorans, les ibis, les cigognes et les hérons volent au-dessus de nos têtes: Un traffic aérien intense. Un poisson saute ici et là dans le fleuve. Il nous donnent l'impression de s'activer ainsi pour attraper un des premiers rayons de soleil. Soudainement un nuage noir apparaît dans ce ciel bleu. Des centaines d'oiseaux font leur vol matinal ensemble pour aller manger dans un champ de riz un peu plus loin. Le bruit du tracteur donne un fond musical à cette scène matinale. Et enfin, la vedette tant attendue apparaît dans sa robe rouge doré. Le soleil nous enveloppe de son manteau


Pisten - La Piste

En Andalucia, on cherche la piste, d'abord dans la Sierra Morena puis à partir de Minas Conception.La mine est abandonnée. On s'installe pour la nuit sur la piste qui longe la rivière. Le coucher de soleil est magnifique. Au réveil, on continue sur cette piste qui est en fait la vieille voie ferrée. On longe la rivière dans un décor sauvage sachant que plus loin, cette rivière, il faudra la traverser. Une des cartes semble indiquer un passage, probablement à gué; ça devrait donc passer. Surprise, le vieux pont du chemin de fer est toujours debout. Les deux extrémitées sont en pierre alors que la section centrale est une structure d'acier recouverte de bois. C'est vieux mais ça devrait tenir. Cette section centrale est quand même effrayante car il n'y a plus de garde-fou et on est environ 50 mètres au-dessus de la rivière. Ce pont a supporté des trains jadis , il devrait supporter les huit tonnes d'Ursul. Theresa ferme les yeux et on passe.De l'autre côté, la piste continue en remontant la pente douce. On peut même prendre de la vitesse, jusqu'à ce qu'on se retrouve de manière imprévue face à un tunnel. Il serait probablement assez gros pour Ursul si l'entrée n'était pas bloqué par un éboulis. On a le choix entre dégager à la pelle ou choisir une autre piste qui passe par une deuxième mine abandonnée; on choisit la facilité et on débouche sur la ville de Minas de Rio Tinto qui elle est encore en activité.

In Andalusien wollen wir noch mehr Pistenerfahrung sammeln. Insbesondere in der Sierra Morena und ab der Mine Conception.Die Mine ist nicht mehr aktiv. Wir finden einen schönen Nachtplatz auf der Piste, die dem Fluss entlang verläuft. Der Sonnenuntergang ist magisch. Am nächsten Morgen fahren wir weiter auf dieser Piste, die eigentlich die alte Eisenbahnstrecke ist. Die Umgebung ist wild und wir wissen, dass wir gemäss Karte den Fluss einmal überqueren müssen. Nichts bereitet uns auf das kommende Ereignis vor. Überraschung: Die alte Eisenbahnbrücke steht noch. Die beiden Extremitäten sind aus Stein, das Mittelstück besteht aus einer Eisenkonstruktion überdeckt mit Holzbrettern. Alt ist sie diese Brücke, aber halten sollte sie eigentlich, sind doch schwer beladene Züge darüber gefahren. Das Mittelstück ist dann beim Rüberfahren doch recht eindrücklich. Hier fehlen die Leitplanken und wir befinden uns ca. 50 Meter über dem Fluss. Die Breite der Brücke reicht knapp aus für Ursul. Wir schaffen es, Theresa beim Mittelteil mit geschlossenen Augen. Anmerkung von Theresa: Zu Fuss wäre ich niemals über diese Brücke gelaufen, habe aber doch bis ganz kurz vor dem Mittelteil fotografiert. Auf der andern Seite ist die Piste so gut, dass wir mit gutem Tempo vorwärtskommen. Bis plötzlich ein Tunnel vor uns auftaucht. Wahrscheinlich wäre er genügend gross für Ursul, wenn nur ein Teil des Eingangs nicht von einem Erdrutsch verschüttet wäre. Wir überlegen uns kurz, ob wir den Weg freischaufeln wollen, wählen dann aber doch die bequemere Lösung, nämlich einer anderen Piste zu folgen, die uns schlussendlich zu der noch aktiven Mine Riotinto führt.


On a quitté la montagne pour la plaine du rio Guadalquivir. Christophe Colomb y est passé, entre Séville et la mer pour aller découvrir l'Amérique. Cette partie du fleuve est restée sauvage, et une petite piste circule entre l'eau et la rizière. Un semi-remorque, transportant du riz, est resté pris dans la boue. L'occasion est belle pour Ursul de réaliser son premier sauvetage.

Wir verlassen die Berge für die Ebene des Rio Guadalquivir und folgen einer Piste zwischen Sevilla und dem Meer. Bereits Columbus kam hier vorbei auf seinem Weg nach Amerika. Dieser Teil des Flusses ist noch recht wild und die Piste führt zwischen dem Fluss und Reisfeldern durch. Ein grosser mit Reis beladener LKW steckt fest im Matsch. Welch schöne Gelegenheit für Ursul seine erste Rettungsaktion realisieren zu können.